Vorkriegszeit und Erster Weltkrieg
In der Gründung des MV Concordia, der sich seit Anfang seines Bestehens dezidiert als Rheindorfer Verein sah, spiegelt sich das starke Wachstum Lustenaus seit der Einführung der Maschinenstickerei Ende der 1860er-Jahre. Über die Beerdigung des in der Rheinstraße wohnenden Josef Hofer, der der erste Vorarlberger Handstickmaschinenbetreiber und Gründer der Firma Hofer, Bösch und Co. war, heißt es in der Vereinschronik: „Am 16. Mai [1913] wurde das Ehrenmitglied Josef Hofer, Fabrikant, zur letzten Ruhe begleitet. R.I.P.“ Auch sein acht Jahre später verstorbener Bruder und Geschäftspartner Johann Hofer war Ehrenmitglied des Vereins.
Politik verursacht Probleme
Im Bericht zur Jahreshauptversammlung des Jahres 1913 – werden wie bereits in den Jahren zuvor – immer wiederkehrende Schwierigkeiten wie etwa „zu wenig Fleiß, flauer Probenbesuch etc.“ beklagt. Auch nicht alle Konzerte waren immer gut besucht bzw. finanziell erfolgreich. Die Jahresberichte scheinen dahingehend recht ehrlich zu sein. Weitere Probleme in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg bereiteten die politischen Streitigkeiten innerhalb des Vereins. Das gipfelte dann im Jahr 1911 bei der Jahreshauptversammlung darin, dass „Ehrenvorstand Ferdinand Bösch“ den folgenden Antrag einbrachte: „Der Verein ist nicht politisch und der Vorstand hat darauf zu achten, dass von heute ab unter Vereinsmitgliedern politische Umtriebe nicht mehr stattfinden. Wir verpflichten ihn ab heute, derartige Umtriebe sofort niederzuschlagen und bei allfälliger Weigerung, das betreffende Mitglied […] durch ausstoßen [sic] aus dem Vereine zu strafen.“
Zäsur durch den Krieg
Während des Ersten Weltkrieges dienten die meisten der Mitglieder als Soldaten. Deshalb kam das Vereinsleben zum Erliegen, „mit der fast einzigen Ausnahme, dass jenen aktiven Mitgliedern aller[r] drei Musikvereine, die vor dem Kriege bestanden, die im Felde oder sonst im Kriegsdienst [..] ihr Leben einbüßten [gemeinsam] die letzte Ehre erwiesen wurde.“ Nach Kriegsende formierte sich der Verein 1919 trotz der widrigen Umstände neu. Unter den rund 200 im Ersten Weltkrieg gefallenen Lustenauern war mit Anton Hämmerle auch ein Vereinsmitglied der „Concordia“ zu beklagen.
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